Normal = zu viel ?

Wie kommt das jetzt schon wieder? Dabei war ich sonnentechnisch doch so brav. Vielleicht war mein Terminplan dann etwas zu voll für mein Bein, beziehungsweise für die Narbe? Dabei bin ich noch lange nicht bei meinem normalen Pensum angekommen. So langsam muss es sich ja mal wieder normalisieren. Freitagabend bei einer Freundin, Samstag die Hochzeit einer guten Freundin, Montag den ganzen Tag arbeiten, Dienstag Physiotherapie, Ergotherapie und eine Freundin in der Stadt treffen, Mittwoch arbeiten und Ergotherapie, Freitag Geburtstagsfeier einer Freundin. Jetzt muss ich mal die Beine hoch legen. Das merke ich doch noch sehr. Anstrengend so ein ansatzweise normales Leben!

Mein Lieblingssprichwort kommt von den Maori: „Ki te tuoho koe, me mounga teiei“ – Wenn du deinen Kopf beugst, dann vor einem erhabenen Berg.

Ich schätze, mein Berg zählt entspannt als ein solcher. Dennoch möchte ich meinen Kopf nicht noch einmal vor ihm beugen. Ich habe Ihnen meinen Respekt gezeugt, Jetzt will ich ihn aber wieder erklimmen. Und oben werde ich ein Gipfelkreuz errichten. Irgendwann wird es soweit sein.

Gerade ist es wieder weniger leicht den Kopf nicht zu beugen. Denn ich bin unsicher, ob die Narbe noch immer gut verheilt. Mittwoch war eine kleine Kruste direkt über einem Knoten abgegangen. Das hat ein bisschen genässt und es sah aus, als wäre da etwas Eiter oder so. Am nächsten Morgen war es weg und trocken, also war ich wieder entspannt. Beim Pflaster wechseln von Donnerstag auf Freitag hatte die alte Sorgenstelle etwas geblutet… zu heute Morgen gab es zwar kein Blut, aber auf Druck kam aus der Stelle auf der Narbe und am Knoten etwas eitriges Zeugs raus. Das gefällt mir ganz und gar nicht! Ich warte mal ab wie es morgen früh aussieht und werde dann entscheiden ob ich noch einmal zum Hausarzt gehe. Auch wenn sie dort bestimmt wieder nur sagen dass wir abwarten müssen oder, dass ein Chirurg drauf gucken soll. Zum Glück habe ich am Mittwoch sowieso einen Termin mit Dr. L zum Fäden ziehen. Hoffentlich nicht schon wieder irgendetwas komisches mit OP. Um Alisas Worte zu gebrauchen: „Das ist doch wie verhext! Immer dieselbe Stelle, das kann doch kein Zufall mehr sein.“ Blöder Zufall jedenfalls.

Immerhin habe ich Shelden Coopers Befürchtungen, dass man bei einer OP sehr wahrscheinlich stirbt schon wiederholt widerlegt. Sheldon Cooper ist ein Charakter aus „The Big Bang Theory“, Genie und Physiker. Er sagt folgendes:

Die Wahrscheinlichkeit bei einer OP zu sterben liegt bei 1 : 700.000. Und das nur ohne wichtige Faktoren, wie eine Allergie gegen die Latexhandschuhe des Arztes. Oder ohne Epilepsie einzuberechnen, denn wenn schon der Patient keine hat, dann vielleicht der Chirurg. In diesem Fall könnte eine der Arterien ganz schnell zu einem Brunnen in Disneyland werden. Hinzu kommt, dass man auf dem Weg ins Krankenhaus einen Unfall haben könnte oder vielleicht eine Treppe herunter fällt. Oder was ist, wenn plötzlich ein Asteroid einschlägt? Tja, das alles einbezogen, liegt die Sterbewahrscheinlichkeit schon nur noch bei 1 : 300.

Wie gut, dann habe ich ja noch 278 OPs frei. Außer natürlich ich lasse mich während des Monsuns in Nicaragua operieren, dann garantiert Sheldon mir, dass ich sterben werde.

Auch wenn ich dem Schicksal wohl schon viele Schnippchen schlagen konnte, muss noch eine OP wirklich nicht sein! Wird schon schief gehen.


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