Lachgeschichten

So wie in allem etwas Gutes steckt, kann man mit jeder noch so besch…eidenen Situtation witzige Momente erleben. Gerade die möchte ich niemandem vorentahlten. Schmunzeln ausdrücklich erlaubt! 🙂

Seit ich viel mit Krücken unterwegs bin, kann es schon mal vorkommen, dass ich so etwas sage: „Nee, so weit gehe ich jetzt nicht mehr, dann bekomm ich Muskelkater in den Armen.“ Dafür ernte ich selbst von meiner Familie immer wieder verdutzte Blicke.

Im Krankenhaus trifft man prinzipiell auf viel schwarzen oder auch Galgenhumor. Gerade in einem Unfallkrankenhaus. Der aufmerksame Leser weiß, dass ich schon die eine oder andere OP dort mitgenommen habe. So hat es sich mal im Gespräch mit Dr. L ergeben, dass wir darauf kamen, man könne ja so eine Stempelkarte einführen. So wie bei Starbucks & Co. Dann würde ich jede 10. OP gratis bekommen. 😉 Mit der Verwaltung haben wir das bisher allerdings nicht besprochen.

Letzhin hat sich am Entlassungstag dieses Gespräch ergeben. Vormittags kam die Schwester in mein Zimmer, als gerade Dr L und ein Assistenzarzt bei mir waren. Ich wusste schon, dass ich nach Hause durfte, konnte aber erst am Nachmittag abgeholt werden. Schwester: „Ich muss Sie leider rausschmeißen, denn das wird ein Männerzimmer und ich kann Ihnen ja keinen Mann mit ins Bett legen.“

Ich: „Ach, wenn der jung und nett ist und gut aussieht würde ich mir überlegen noch was zu bleiben.“

Assistenzarzt lacht los: „Das trifft auf dieses Exemplar nun wirklich nicht zu.“

Dr. L: „Das trifft überhaupt auf fast kein Exemplar unserer Patienten zu. Aber so eine Partnervermittlung nebenher im Krankenhaus, das wär’s doch.“

Aller guten Dinge sind drei, also habe ich noch einen aus dem Krankenhaus. Hier wird oft und gerade heraus gefragt, was mir denn passiert sei. Auch mit den unterschiedlichsten Einleitungen. Die Einstiegsfrage, die aber wirklich immer geht und die sehr angenehm ist, ist: „Darf ich etwas fragen?“ Hier kam sie von einem Mädel, das mich am Süßigkeitenautomat (keine Prothese, nur Krücken) beobachtet hat. Es folgte die bisher banalste und ungewöhnlichste Frage, die ich bisher gehört habe. „Ist das nicht anstrengen die ganze Zeit auf einem Bein zu stehen?“ Am Anfang schon, aber irgendwann dann nicht mehr. Nur, falls du dich jetzt gewundert hast.

Gerade merke ich, dass ich zu oft im Krankenhaus bin. Denn mir ist noch eine eingefallen. Bei meinem Spaziergang durch den Park traf ich eine Stationsärztin und wir kamen ins plaudern. Sie hatte gerade ihren Sohn vom Kindergarten abgeholt und er schielte immer wieder auf die Stelle, an der für gewöhnlich ein Fuß ist. Irgendwann gingen wir jeder unserer Wege. Am nächsten Morgen war eben diese Ärztin bei Visite dabei und blieb noch kurz, als die anderen schon im Aufbruch waren. Ihr Sohn hatte zu Hause noch eine Frage gestellt: „Mama, die Frau hatte keinen Fuß. Ist die jetzt Pirat?“ 😀 Zum schießen! Und eine grandiose Idee für Karneval.

Unsere lieben Kleinen sind ja auch immer für so etwas gut, einfach weil sie anderes assozieren als Erwachsene. Wir hatten Familie zu besuch und zwei von den Kids (10 & 12 Jahre) waren neugierig. Das war gerade in einer der kurzen Prothesenphasen. Weil Kinder, die viel wissen auch tolerant werden (hoffe ich zumindest), habe ich den beiden genau erklärt und gezeigt, wie meine Prothese funktioniert. Sie haben auch begeistert auf den Knopf gedrückt, mit der man sie vom Stumpf lösen kann. Den haben sie auch mit Liner noch gern und neugierig begutachtet. Wie es unter dem Liner aussieht, wollten sie auch wissen. Auch wenn sie etwas gezögert haben. Sie haben nicht schlecht gestaunt: „Das sieht ja gar nicht schlimm aus.“ „Nee, das wollen die Ärzte ja auch nicht. Die machen das schon schön.“, war meine vorsichtige Antwort. Es folgte „Ich dachte, da sieht man den Knochen und so. Aber man sieht ja gar nix.“ Thema erledigt. Kinder sind eben unbedarft. Sie dachten, da wird mal eben die Säge angesetzt und fertig. Stimmt ja zum Teil auch, wird nur dann auch wieder verpackt und nicht das Blut frei tropfen gelassen.

Zur ähnlichen Zeit sprach ich auch mit einer Freundin etwas ausführlicher über meine Prothese. Sie ist wirklich nicht auf den Mund gefallen, aber dieser Satz ließ sie kurz verstummen: „Der Fuß ist erstmal nur geliehen.“ Bis man seine endgültige Prothese hat und auch mal ein paar Füße testen konnte, bekommt man zunächst einen geliehen. Ziemlich gute Sache! Ich kann aber nachvollziehen, wie das für Zweibeiner klingt.

Enden möchte ich mit der Aussage einer guten Freundin, deren Geburstag wir bei ihr zu Hause gefeiert haben. Ich hatte meine erste Prothese noch nicht lang und sollte sie noch nicht rund um die Uhr tragen. Also bin ich irgendwann am Abend aus ihr raus und habe sie neben das Sofa gestellt. Der Kommentar meiner Freundin: „In meinem Wohnzimmer stand noch nie ein Bein rum.“


Also keep smiling!


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Kommentare

  1. Elen

    Sehr schön! Aber es feht doch eine Didgeridoo-Geschichte, oder?

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