… und mit einem Mal ging alles ganz schnell

Zur Abwechslung stehen alle Zeichen schon über mehr als nur ein paar Tage auf ‚Aufwärtstrend‘. Die langsame Gewöhnung an die Prothese, der neue Fuß, mit dem ich deutlich besser laufe. Vor allem für Außenstehende. Und so kurz sich das in zwei Sätzen verpacken lässt, so schnell ging es auch.

Letzte Woche hatte ich ‚meinen‘ Echelon gerade ein paar Minuten, als Kartsten mich begeistert ansah und meinte: „Meinetwegen kannst du ab morgen in Reha.“ Da war sie, die lang ersehnte Rehafreigabe. Mensch, was habe ich mich darüber gefreut. Auch wenn ich sie schon 2 Mal hatte und nie antreten konnte, ist das immer ein deutliches Zeichen für Besserung und mit einem Mal ging alles ganz schnell.

Direkt am nächsten Tag habe ich also im Krankenhaus angerufen, denn dort haben sie auch eine sehr gute Reha. Und tatsächlich bekam ich noch an dem Tag einen Termin. Nur eine Woche und schon sollte ich meine Reha antreten. Ich hätte vor Freude Purzelbäume schlagen können!

Reha, das heißt ein letztes Mal ins Krakenhaus. Das heißt vor allem ohne OP ins Krankenhaus. Das heißt endgültig wieder laufen lernen. Und was das heißt, kann ich beim besten Willen nicht in Worte fassen. Ich bin nach wie vor überwältigt von dem Gedanken wieder dauerhaft freihändig zu laufen. Am Samstag war seit 16 Monaten der erste Tag, den ich vollständig ohne Krücken absolviert habe. Ich weiß schon gar nicht mehr so recht wohin mit meinen Händen und Armen, wenn ich einfach so ohne Stützen da stehe. Was macht man denn mit denen normalerweise auch? Ich bin mir sicher, mir werden noch ein paar Dinge einfallen, um meine Arme zu beschäftigen. Ich habe gehört, Smartphones machen sich da ganz gut. 

Jetzt sitze ich hier in meinem Krankenhausbett in dem Zimmer, in dem ich den ganzen August 2015 verbracht habe. Eine Schwester fand das wäre kein gutes Omen. Ich finde ja, da schließt sich eher ein Kreis. Alles eine Frage des Blickwinkels! So warte ich gespannt darauf, was die kommenden Tage hier so bringen werden.


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